Die verschiedenen Disziplinen im Westernreiten

Trail:
Beim Trail sind Nervenstärke, Vertrauen, Aufmerksamkeit und Geschicklichkeit von Pferd und Reiter gefordert. Ein gutes Trail-Pferd soll sich unerschrocken und überlegt jedem Hindernis nähern, es prüfen und dann bewältigen. In einer Trail-Prüfung gibt es immer mindestens 6 Pflichthindernisse wie z. B. ein Tor, eine Brücke, Stangen die am Boden liegen und in den verschiedenen Gangarten überritten werden, Rückwärtsrichten des Pferdes durch ein enges Stangen-L oder Stangen-U. 

Horse & Dog Trail
Der Horse & Dog Trail ist bei der EWU seit  2014 als Disziplin mit Punktewertung anerkannt.
Die Grundlage dieser Disziplin ist der Tail, jedoch mit dem kleinen Unterschied, dass nicht nur das Pferd die Hindernisse bewältigen muss, sondern auch der Hund. Je nach Pattern (Aufgabe), muss das Herrchen den Hund erst vorschicken, Platz machen lassen und dann selbst die Aufgabe reiten oder umgekehrt. Einige Hindernisse wie Trab- und Galoppstangen werden auch gemeinsam und zeitgleich von Pferd und Hund absolviert.
Weiterhin kann diese Prüfung auch als Breitensportwettbewerb ausgeschrieben werden.

Ranch Riding: 
Das Ziel der Ranch Riding ist es, ein willig an den Hilfen stehendes Pferd zu präsentieren, welches auch in höheren Gangarten leicht zu kontrollieren ist. So werden neben extended Trot und Lope auch andere Pflichtmanöver, wie Side-Pass, Galoppwechsel und das Überreiten von Stangen gefordert, um die Vielseitigkeit und Rittigkeit eines guten Ranch Pferdes herauszustellen. Eine leichte Zügelverbindung ist dabei gewünscht. Im extended Trot kann Leichtgetrabt werden oder im leichten Sitz geritten werden. 

Showmanship: 
Die Showmanship at Halter ist eine Disziplin in der das Pferd am Halfter vorgestellt wird. Daneben gehört neben der korrekten Aufstellung des Pferdes und der genauen Absolvierung der verlangten Aufgabe auch der Pflegezustand von Pferd, Ausrüstung und Kleidung.

Western Horsemanship: 
Bei einer Horsemanship werden die Leistungen des Reiters bewertet. Eine Horsemanship besteht aus 2 Teilen. Im ersten Teil, der Einzel-Aufgabe, wird die exakte Hilfengebung und Haltung des Reiters während der Aufgabe beurteilt, hierbei gibt es keine spektakulären Manöver, sondern eher verhältnismäßig einfache Manöver, die sehr genau und präzise geritten werden sollten. Der zweite Teil ist die sogenannte Railwork, sie gleicht einer Pleasure, wobei hier allerdings auch weiterhin das reiterliche Können beurteilt wird. Für das Gesamtergebnis zählt die Einzel-Aufgabe zu 80 % und die Railwork zu 20%. 

Western Pleasure: 
Bereits der Name der Prüfung sagt alles: Es soll für den Reiter ein Vergnügen sein, das Pferd in den drei Grundgangarten am losen Zügel möglichst bequem und fließend vorzustellen. Die Pferde werden nach ihren Gangarten und nach ihrer Bereitschaft beurteilt, die unsichtbaren Hilfen des Reiters sofort zu befolgen, was die Prüfung für den Zuschauer sehr mühelos erscheinen lässt. Von den Reitern ist bei dieser `Materialprüfung` aber höchste Konzentration gefordert.

Superhorse: 
Die Superhorse ist eine der schwersten Disziplinen, sie wird nur von der EWU angeboten. Enthalten sind Elemente aus den vier Disziplinen:

» Reining 
» Pleasure
» Trail und
» Western Riding
Das Pferd, dass übrigens mindestens 5 Jahre alt sein muss, muss für eine Superhorse ein besonders vielseitiges Talent mitbringen. 

Western – Riding: 
Bei der Western Riding sind vor allem zahlreiche fliegende Galoppwechsel auf den Punkt genau zu absolvieren. Sie gehört zu den anspruchsvollsten Disziplinen. Eine Western Riding bedeutet die Vorstellung eines sensiblen, sich losgelassen und mühelos bewegenden Pferdes. Pluspunkte werden vergeben für weiche, taktreine Gänge bei gleichbleibendem Tempo während der gesamten Aufgabe.

Reining: 
Die Reining wird oft die Königsdisziplin im Westernreiten genannt. In der Reining muss sich das Pferd willig führen lassen und jede Bewegung muss kontrollierbar sein. Die einzelnen Reiningelemente, schnelle und langsame Galoppzirkel, fliegendeWechsel, Spins, Sliding Stops, Rollbacks und Rückwärtsrichten, werden zu Aufgaben (Pattern) zusammengefasst. Im Regelbuch der EWU gibt es verschiedene Reiningpattern, deren einzelne Abschnitte in der festgelegten Reihenfolge auswendig geritten werden müssen. 

Working Cow Horse
Diese Rinder-Disziplin besteht aus zwei Teilen: Zuerst muss eine Reining-Aufgabe geritten werden, die sogenannte „Dry Work“. Anschließend wird zur „Fence Work“ ein Rind in die Bahn gelassen, das von Pferd und Reiter kontrolliert werden muss.
Der Reiter hat zwei Minuten Zeit, zunächst das Rind an der kurzen Seite der Bahn zu kontrollieren und es dann an der langen Seite mindestens ein Mal in jede Richtung gegen die Bande zu wenden. Zum Schluss muss der Reiter das Rind zu je einem Zirkel links- und rechtsherum dirigieren.

Extreme Trail
Der Extreme Trail ist eine in Europa noch sehr neue Trainings- und Turnierdisziplin, richtet sich an Reiter aller Reitweisen und ist geeignet für Pferde aller Rassen. Im Extreme Trail werden naturnahe Hindernisse nachgebildet, an diesen Hindernissen schulen Pferd und Reiter Koordination, Balance, Trittsicherheit und Eigenverantwortung. Ein Ganzkörper-Workout für das Pferd.
Es gibt mittlerweile verschiedene Parks in ganz Deutschland, dort werden Kurse und auch Wettkämpfe angeboten.